Nach den Bekenntnissen von Random House und Hugendubel zu VLB-TIX, und auch nach dem Interview von Thalia-Chef Michael Busch ist endgültig „Zug“ in ein Thema gekommen, das die gesamte Branche bewegt. Wir möchten Ihnen heute erläutern, warum wir das für wichtig halten und weshalb wir die Position von Herrn Busch in einem Punkt kommentieren möchten: der Rolle der Vertreter*innen.

Wir sind davon überzeugt, dass die Branche eine Kommunikationsplattform wie VLB-TIX braucht und dass die „digitale Vorschau“ nur ein Aspekt dessen ist, was VLB-TIX zukünftig leisten sollte. Denn sie nützt allen, wenn sie Verlagen hilft, Prozesse auf „digital first“ umzustellen, und Buchhandlungen dabei unterstützt, ihre Kundenansprache noch weiter zu verbessern.

Denn Buchhandlungen können VLB-TIX nicht nur vor, sondern vor allem nach dem Einkauf produktiv machen. So könnte die Aussicht, über das System noch schneller und präziser als auf anderen Wegen Bestellvorschläge und Material für bestimmte Kunden oder den nächsten Newsletter zu generieren, den Abschied von der gedruckten Vorschau erleichtern. Beides gehört sowohl inhaltlich als auch wirtschaftlich zusammen: Verlage können das System nur finanzieren, wenn sie auf gedruckte Vorschauen weitgehend verzichten. Unsere These: Wie sich heute nur noch wenige Buchhändler*innen ein „Leben ohne Warenwirtschaft“ vorstellen möchten, so wird bald auch ein „Leben ohne datenbankbasierte Endkundenansprache“ ein echtes Horrorszenario sein. Dabei sind Daten die Basis und nicht der Ersatz für eine persönliche Beratung.

Womit wir beim Börsenblatt-Interview mit Herrn Busch wären. Gerade weil wir mit den meisten Punkten seiner Argumentation übereinstimmen, möchten wir in einem Punkt eine Differenzierung vorschlagen: bei der Rolle der Vertreter*innen. Denn wie Buchhändler*innen mit ihrer Expertise und ihrer Kreativität Kundengespräche für beide Seiten zum Gewinn werden lassen, so werden Buchhandlungen auch in Zukunft Gesprächspartner wertschätzen, die genau das befördern: den Gewinn.

Und das sind die Vertreter*innen. Dabei wird sich ihre Rolle wandeln: noch stärker hin in Richtung einer Marketingberatung, die genau das umfasst, was sich auf digitalem Wege gar nicht oder nur mit deutlich mehr Aufwand vermitteln lässt. Buchhändler*innen können kein Interesse daran haben, mehr Zeit zu investieren, um sich verkaufsrelevante Informationen anzueignen, die ihnen „ihr Vertreter“ schneller, präziser und fundierter vermittelt. Und sie können erst recht nicht auf dieses Wissen verzichten wollen. Denn der Kampf um Aufmerksamkeit und Leser*innen ist einfach zu hart, als dass die Branche auch nur eine einzige Chance für produktives Teamwork liegenlassen dürfte. Und eine der aktuell größten Chancen dieser Art ist VLB-TIX – im Verbund mit beratungsstarken Vertreterteams.