Urbach, Karina
Hitlers heimliche Helfe
Der Adel im Dienst der Macht
Der Adel und Hitler – eine Geschichte der Verführung? Anhand von bislang unveröffentlichtem Archivmaterial zeigt Karina Urbach, wie sich die europäische Aristokratie weit vor 1933 für die Nationalsozialisten entschied und ihre internationalen Beziehungen in deren Dienst stellte. Ihr Buch wirft ein neues Licht auf lange unterschätzte Verstrickungen.
Frau Urbach, Ist der Adel in der Nazizeit nicht ausreichend erforscht?
Wir wussten bisher nur wie bereitwillig Adelige Hitlers Aufstieg in Deutschland unterstützten.
Dieses Buch beschreibt erstmals die politischen Kontakte die der Hochadel für Hitler im Ausland knüpfte – vor allem in Großbritannien.
Wie kommt es zur Radikalisierung innerhalb des Adels?
Der Status- und Machtverlust nach 1918 ist entscheidend. Vor allem die Erfahrung der Revolution und die Angst vor einer Bolschewisierung Europas führen zu einem Umdenken im Adel. Autoritäre Regime werden plötzlich attraktiv.
Hitler bietet wieder Stellen in Militär und Diplomatie und auch seine Außenpolitik gegenüber Österreich, der Tschechoslowakei und Polen kommt den Interessen der Hochadeligen entgegen.
Einige Archive öffnen sich bis heute nicht. Warum?
Aus Angst vor einem Imageschaden halten die königlichen Archive in Europa brisantes Material aus der Nazizeit weiterhin unter Verschluss. Meine neuen Quellen über die Naziverbindungen Edwards VIII konnte ich zum Beispiel nur nach vielen Umwegen in spanischen und russischen Dokumenten finden.
Quelle: Theiss Verlag
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